Schulsanitätsdienst und Erste Hilfe

Schulsanitätsdienst und Erste Hilfe

Um Erste-Hilfe leisten zu können, braucht es manchmal gar nicht viel: Ein paar tröstende Worte oder ein Pflaster reichen teilweise schon aus. Auch wenn gravierendere Notfälle eher die Ausnahme als die Regel sind, ist es beruhigend zu wissen, dass man nicht nur Menschen um sich hat, die wissen, was zu tun ist, sondern auch die materielle Ausstattung, um qualifiziert Erste Hilfe zu leisten.

Am MRG gehören deshalb die folgenden Ausstattungen zum Standard:

AED (Automatischer Externer Defibrillator)

 

Studien haben gezeigt, dass der frühe Einsatz eines AEDs in der Laienreanimation die Überlebensrate der betroffenen Person um 50% steigern kann. Unser AED befindet sich im B-Trakt des Hauptgebäudes im Flur zwischen den Lehrerzimmern 1 und 2. Im Notfall muss die Scheibe des Wandkastens eingeschlagen, der Riegel zur Seite geschoben und der AED entnommen werden.

Notfalltasche

Damit die Schulsanitäterinnen und Schulsanitäter im Ernstfall adäquat helfen können, haben sie bei ihren Einsätzen immer eine Notfalltasche dabei, die nützliche Dinge, wie z.B. Verbandsmaterial, Handschuhe, Kühlpacks, Wärmedecken, einen zirkulären Halsverband (Stiffneck) usw. enthält.

Reanimationspuppen und Übungs-AED

 

Um zu üben, wie man angemessen auf das Notfallbild eines Herz-Kreislauf-Stillstands reagiert, verfügt das MRG über mehrere Reanimationspuppen, die mit einem Lichtsystem ausgestattet sind, das dem Anwendenden Auskunft darüber gibt, ob er oder sie die Herzdruckmassage in der richtigen Geschwindigkeit und mit der ausreichenden Drucktiefe absolviert.

Zusammen mit unserem Übungs-AED, mit dessen Hilfe die Schülerinnen und Schüler trainieren können, wie man einen AED während einer laufenden Reanimation anlegt und bedient, kommen sie bei unseren jährlich stattfindenden Reanimationstrainings zum Einsatz.

Sanitätsraum

Um kleine und große Notfälle in Ruhe und ohne neugierige Zuschauer versorgen zu können, besitzen wir einen Sanitätsraum. Hier können Wunden verarztet oder Tränen getrocknet werden. Auch Bauchschmerzpatienten finden hier eine Liege, auf der sie sich ausruhen können, bis es ihnen wieder besser geht.

Lx, 1/2023

Seit dem Schuljahr 2019/2020 führen wir bei uns am MRG in Kooperation mit der Johanniter-Unfall-Hilfe (JUH) und der Johanniter-Jugend einen Schulsanitätsdienst (kurz SSD) durch. Dieser besteht aus Schülerinnen und Schülern aus der Mittel- und Oberstufe, die außer- und innerschulisch in Erste-Hilfe-Maßnahmen aus- und fortgebildet sind, bzw. werden.

Aber was macht eigentlich so ein Schulsanitätsdienst?

Nehmen wir als Beispiel die Bundesjugendspiele auf der Jahnkampfbahn: Ein Schüler oder eine Schülerin verletzt sich beim Kugelstoßen. Bisher kümmerte sich eine Lehrkraft um die verletzte Person und wurde dadurch von ihrer eigentlichen Aufgabe, der Aufsicht einer ganzen Klasse, abgehalten. Zudem erhalten unsere Lehrkräfte nur alle drei Jahre eine Auffrischungseinheit zum Thema Erste Hilfe und wissen oft nicht, welche Maßnahmen am qualitativ wertvollsten zur präklinischen Behandlung sind. Um diesen kritischen Punkten entgegenzuwirken, gibt es den SSD. Die speziell ausgebildeten Schülerinnen und Schüler sind in Bereitschaft, um eventuell verletzten Personen qualifizierte Erste Hilfe zu leisten. Dies führt zu einer Entlastung des Lehrpersonals und einer Kommunikation mit dem Verletzten auf Augenhöhe. Manchmal mögen Kinder auch einem Erwachsenen nicht von ihren Problemen erzählen, oder?

Um die Qualität der Versorgung so hoch wie möglich zu halten, ist der Erste-Hilfe-Schein die Grundvoraussetzung zur Teilnahme am SSD. Diesen machen die Teilnehmenden über die Schule und mit unserem Kooperationspartner, der JUH. Im Anschluss folgt die spezielle Ausbildung zum Schulsanitäter. Die entstehenden Kosten dafür trägt die Schule.

Um ständig im Thema zu bleiben und neue, weitere Inhalte zu erlernen, treffen sich die Mitglieder einmal in der Woche unter der Leitung eines Ausbilders.

Bennet Wohlers, 1/2023

Wenn unsere Schülerinnen und Schüler das MRG nach dem Abitur verlassen, haben sie eine Menge gelernt: Sie können mithilfe des Satzes des Pythagoras die Bildschirmdiagonale eines Fernsehers berechnen, die Wortarten der Worte „oder“, „klein“ und „hauptsächlich“ bestimmen und die Reden Ciceros vom Lateinischen ins Deutsche übersetzen. Doch die meisten sind mit ihrem Latein am Ende, wenn vor ihnen auf der Straße eine Person bewusstlos zusammenbricht.

Mehr als 60.000 Menschen in Deutschland erleiden jedes Jahr einen Herz-Kreislauf-Stillstand. Bei diesem kommt es bereits nach drei Minuten zu nicht mehr behebbaren Schäden der Gehirnzellen. Bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes vergehen aber in den meisten Fällen zirka acht Minuten. Dieses kritische Zeitfenster kann nur durch die Maßnahmen von Ersthelferinnen und Ersthelfern überbrückt werden. Oftmals scheitert Hilfe jedoch daran, dass Menschen unsicher sind, was zu tun ist, oder Angst haben, etwas falsch zu machen.

Wir haben in dem Schuljahr 2022/2023 deshalb das Projekt „Reanimationsunterricht für Schülerinnen und Schüler“ gestartet und folgen damit der Empfehlung der Kultusministerkonferenz, jedes Jahr eine Doppelstunde Reanimationsunterricht in jeder Klasse ab Jahrgang 7 durchzuführen.

Dazu werden bei uns am MRG interessierte Kolleginnen und Kollegen als Reanimationstrainer ausgebildet und übernehmen danach die verantwortungsvolle Aufgabe, ihr Wissen an die Schülerinnen und Schüler der Klassen 7-12 weiterzugeben.

Um das Reanimationstraining so effektiv und realitätsnah wie möglich zu gestalten, haben wir mehrere Reanimationspuppen und einen Übungs-AED (Automatischer Externer Defibrillator) angeschafft. Die Puppen sind mit einem Lichtsystem ausgestattet, das dem Anwender Auskunft darüber gibt, ob er oder sie die Herzdruckmassage in der richtigen Geschwindigkeit und mit der ausreichenden Drucktiefe absolviert.

Das Training soll jährlich wiederholt werden, so dass sich die Schülerinnen und Schüler in eventuell auftretenden Notfallsituationen sicher und kompetent fühlen. Wir wollen so einen Beitrag zur Erhöhung der Laienreanimationsquote und somit auch zur Rettung von Menschenleben leisten.

Lx, 1/2023

 

Werte unseres Schullebens

Wertschätzung und Toleranz
Gemeinschaft und Teamgeist
Verantwortungsbewusstsein
Leistungsbereitschaft